An einem besonderen Gedenkort wollen wir am 8. Mai an das Ende eines furchtbaren Krieges mit Millionen Opfern und an die Befreiung von einem verbrecherischen Regime denken. Wir erinnern uns an Gestorbene, aber auch an  Nöte und Ängste der Lebenden aus unserer unmittelbaren Nachbarschaft.

Die Schmöckwitzer Kirchengemeinde lädt gemeinsam mit dem Ortsverein Schmöckwitz zu einer Gedenkstunde ein: am Donnerstag, 8. Mai, um 11 Uhr auf dem ehemaligen Notfriedhof Karolinenhof im Schmöckwitzer Forst, gegenüber der Tankstelle Karolinenhof. 

Dieser Friedhof, Ende April 1945 aus der Not heraus angelegt, weil der Friedhof in Grünau nicht zu erreichen war und der Friedhof in Eichwalde keine in Berlin Verstorbenen aufnehmen durfte, wurde nur bis Ende 1946 belegt, aber noch bis in die 70er Jahre von Angehörigen besucht und gepflegt. 

Doch dann geriet dieser kleine Friedhof mit insgesamt 108 Gräbern immer mehr in Vergessenheit und ist jetzt kaum noch zu erkennen – ein versunkener Friedhof! Kriegstote liegen dort, im Alter oder an Krankheiten Verstorbene und Menschen, die im April 1945 in großer Angst ihrem Leben selbst ein Ende setzten.

„R.I.P“ ist auf einem großen Findling auf dem Friedhof eingemeißelt: Requiescat in pace – Ruhe in Frieden. 

In den 80 Jahren nach dem verheerenden Weltkrieg sind immer wieder Menschen in sinnlosen Kriegen umgekommen und kommen weiter täglich um – nicht nur weit entfernt, sondern uns jetzt auch ganz nah gerückt. Deshalb können wir der Bitte um Frieden für die Gestorbenen nur die Bitte zu Gott hinzufügen: Dona nobis pacem –Gib uns Frieden!

Weitere Informationen zum Notfriedhof und dem alten Schmöckwitzer Kirchhof: „Schmöckwitzer Blätter Nr. 2“ des Ortsvereins Schmöckwitz: Wolfgang Stadthaus, Versunkene Friedhöfe in Karolinenhof und Schmöckwitz“, Edition winterwork, erhältlich beim Ortsverein oder im Buchhandel (ISBN 978-3-86468-890-4)